...und ich wünsche mir, dass viele andere Presse-Händler, aber auch Verlage, Grossisten - eben möglichst viele, die es betrifft, diesen Brandbrief lesen.

http://www.pv-digest.de/pics/EH%20Brief%...geschwaerzt.pdf

Ich bin der Schreiber des Briefes. Wäre schön wenn dazu mal eine Diskussion entstehen würde. Grossoverband geht davon aus, dass ich nur eine Einzelmeinung bin

Hi!
Bist du nicht, aber selbst nach erst 5 Jahren Fachhandel mit positiver Einstellung, verlieren wir langsam den Mut noch irgendetwas zu sagen.
Man hat bei Grosso immer das Gefühl man spricht gegen eine Wand und ich hab noch keine Wand kenne gelernt, die auch antwortet.
Grosso ruht sich auf seinem Belieferungsmonopol aus. Wir Händler können eh nichts anderes machen. Würde mich ein anderer Händler so behandeln, ich würde sofort einen anderen suchen.
Teilweise wird man mit unverkäuflichen Mustern zugeschmissen, die Zeitschriften kommen in einem miserablen Zustand an, bei Öffnungszeiten von 6-19 Uhr kommen die Zeitschriften erst um 7 Uhr. Remission von Romanen wie Jack Slade, G.F.Unger usw,, sind erst auf dem Remischein der nächste Woche, Rechnungskontrolle ist dringend erforderlich, da viele Remittenden nicht gutgeschrieben werden (Grosso möchte aber immer wieder, dass wir an der Service-Remi teilnehmen sollten). Festkunden auf Sammelwerke werden nicht berücksichtigt (Entschuldigung von Grosso: "wir haben vom Verlag nicht mehr geliefert bekommen"... Verwunderlich ist nur, dass kurz nach Reklamation das fehlende Exemplar meist geliefert werden kann.) usw.
Das ganze könnte einige Seiten füllen.
LG
SH (wird beliefert von PG-Bonn-Rhein-Sieg)

Der Niedergang des Pressefachhandels wurde besiegelt, als die Herrschaften mit dem Herrn N. an der Spitze bei den Discountern um Einlaß „baten“.
Wie noch bekannt sein sollte, übernahm BILD bei LIDL die Funktion des Türöffners.
Sofern ich mich recht erinnere, war der EH-Riese dann auch darüber erfreut, den Druck seiner Werbebroschüren bei Springer günstig in Auftrag geben zu können. Eine Hand wusch die andere ... .

Zwar stabilisierte sich die Auflage bzgl. der TOP100-Titel, aber die Umsätze der anderen, und hier insbesondere der Spezialtitel mit attraktivem Wirtschaftsnutzen, gingen in die Knie.
Der Grund war der, dass die Leser von Illustrierten oder Programmzeitschriften nicht extra mehr an den Kiosk mussten, wodurch der Kontakt zu den Spezialtiteln ausblieb, die spontan oft miterworben wurden.

Wie nicht anders zu erwarten, äußert Herr N. nun wieder seine eigene, verquere Ansicht bzgl. einer „bestmöglichen Bewirtschaftung der Angebotskapazitäten des Einzelhandels“.
So ist er der Auffassung, eine Beschränkung der Titelanzahl bzw. eine breitere Schuppung könne die Umsätze im Pressesortiment ansteigen lassen.
Ich hingegen prognostiziere, das Gros meiner Kollegen wird diese Situation dahingehend nutzen, um über eine Reduzierung der Bordmeter nachzudenken- zugunsten anderer Sortimente!
Schließlich passt das Vorhandene bequem in weniger „Regalmeter“ und wie Herr N. ausnahmsweise (wenn auch in einem anderen Zusammenhang) mal richtig feststellte, sollten die Kapazitäten bestmöglich bewirtschaftet werden.

Der nette Herr Nolte hat ja hier auf die Kritik öffentlich geantwortet.

Was er da von sich gibt, ist entweder eine dreiste Beschönigung oder es zeugt von totaler Unkenntnis der tatsächlichen Situation.

Ich denke, dies sollte nicht unbeantwortet bleiben.

Zuerst würde mich allerdings sehr interessieren, wie sich die Situation bei den Kollegen hier im Forum darstellt.

Mich würde (z.B. mit einer Benotung von 1-6) interessieren:

1. Wie beurteilt ihr die Qualität der Belieferung durch Euer Grosso allgemein?
2. Wird benötigte Ware in ausreichenden Mengen geliefert?
3. Werden Nachbestellungen zeitnah geliefert?
4. Wie zufrieden seit ihr mit dem neu ermitteltem "standortspezifischem Sortiment"?
5. Ist die Ware, die Ihr erhaltet in einem verkaufsfähigen Zustand?

(Es wäre ein Traum, wenn unsere lieben Admins hierzu vielleicht sogar eine Umfrage erstellen könnten.)

Die Zusammenarbeit samt Kommunikation zwischen „meinem“ Grosso (CPV) und mir ist im Grunde mangelfrei. Ein Umstand, der vielleicht auch mal erwähnt werden sollte.
Interessant dabei ist, dass dieser nicht Mitglied des BVPG ist.

Im Grunde ist es wohl eher so, dass die Pressevertriebe nur das an die EH weiterverteilen können, was von Verlagen bereitgestellt wird.
Wenn die dann eine derart regide Handhabe fahren wie das bei BAUR der Fall ist, erscheint es wenig verwunderlich, wenn es bei den Haupt- und Nachlieferungen hakt.
Und die Schwierigkeiten bei den Partworks sollten überhaupt nicht mehr der Rede wert sein, weil dieses Thema schon soooooooooooooo einen Bart hat.
Dort fährt man am besten, wenn man alle Erstausgaben von den Abokarten befreit und diese den Kunden gleich direkt mit in die Hand drückt.

Nochmal. Den Versuch mit dem „neuen Sortimentsmanagement“ erkläre ich zum Scheitern verurteilt, weil die Händler die Regale einfach rausschmeißen werden, wenn die anstelle von Presseerzeugnissen dort nur noch Blech oder Acryl sehen.

Nachdem ich im Bereich Zigarre (Long- und Shortfiller) stark aufgerüstet und damit gute Erfahrungen gesammelt habe, juckt mich nun das Sortiment der höherwertigen Spirituosen.
Ein 125er Presseregal mit 6 Ablagen scheint daher fällig. Es kann ja weg!

Mein 50er vorige Woche war Anlass für einen 10tägigen Aufenthalt in NYC.
Seitdem wüsste ich, was ich anstellen würde, wenn ich nochmal starten würde.
Convenience Food mit all seinen Facetten und nichts anderes mehr.

Hallo SeitenSchneider,

hier meine Bewertung unseres, sich jetzt schon nennenden "Convenience Partner", dem Pressegrosso NPV. Diese sehen die Zeichen der Zeit und satteln so nach und nach um auf das amerikanische Zugpferd des "speziellen Nahversorgers"...

1. Qualität gleich Note 1
2. Liefermenge gleich Note 1
3. Lieferzeit gleich Note 1
4. "Neusortiment" gleich Note 2-
5. Zustand gleich Note 3

Nebenbei bemerkt, gilt die gleiche Bewertung für das Nonpressortiment - ausser beim der Zustand der Waren. Hier gilt Note 1.

Bewertende Grüße aus dem wunderschönen Laboe an der Ostsee wünscht

Ebenfalls NPV

1. Note 2
2. Note 1
3. Note 1
4. Note 2
5. Note 4 (normal 3, Rest liegt am Fahrer, mit Stiefeln auf Paketen rumgetreten, im Winter/Regen
Pakete durch die Nässe ziehen, kreuz u. quer in die Kiste geworfen.
Zustand-Nachlieferungen: Note 1


GP

//Die Ideen von H. Nolte nehme ich ja gerne auf.
Habe für mich eine 6-monatige Testphase beschlossen.
Testobjekt sind alle Rätselzeitschriften, welche jetzt in
Vollsicht präsentiert werden.
Konsequenz ist, dass 60% der bisherigen Titel
aussortiert werden, aber dies führt ja lt. H. Nolte zu einer
deutlichen Umsatzsteigerung.

//Satire Ende


GP

1. Qualität 3 (öfters schon mal keine Lieferung oder von anderem Kollegen oder auf der Kiste, statt darin ..)
2. ausreichende Mengen 5 (wenn man einen Titel nicht verkauft hat in den ltz. 2 Wochen, kaum eine Chance, den nochmal zu bekommen, weil z.B. ein neuer Kunde den gerne hätte)
3. Nachbestellungen 6 (hab ich aufgegeben, weil mein Grosso eh nix mehr zum nachliefern hat, darum ist VMP für mich auch sinnlos)
4. standortspezifisches Sortiment 5 (die Regale werden immer leerer und man wird mit Mist zu geworfen, den eh keiner haben will)
5. verkaufsfähiger Zustand 2 (meistens ja, aber auch schon mal komplett nass oder dreckig)

PDG, Bielefeld

Eigentlich habe ich keinen Bock mehr mich mit dem Thema Presse zu beschäftigen.
Das hat mehrere Gründe:
Mangelnde Unterstützung vom Grosso
Saumässiger Zustand der Erzeugnisse (Liegt am Fahrer)
Menge wird nach Verkauf per EDV berechnet??? Nachlieferungen bleiben dabei leider zu oft auf der Strecke.
Hochpreisige Titel werden in Massen geliefert
Festbezüge werden ignoriert
ich verkaufe 4,7 mal die Zeit. Geliefert werden 5! Eines Tages bekomme ich 12 ????
Bootsbörse genau das gleiche!
Stern, Focus, Spiegel, Bunte bekomme ich regelmässig zu wenig.
Samstag bekomme ich keinen Stern mehr nachgeliefert (angeblich ausverkauft)

In Feiertagswochen bekomme ich keine angepassten Bezüge bei Tageszeitungen.
Auf saisonale Veränderungen im Bezug wird keine Rücksicht genommen.
Bsp. Bild der Frau: Mein Kunde, ein Imbiss auf einem Campingplatz hat vorletzte Woche 21 Stck. bekommen und 2 verkauft.
Ich habe 18 bekommen und hatte um 17 Uhr am Freitag noch 1 Exemplar - Samstag um 7:45 ausverkauft.

diese List könnte ich noch über drei Seiten fortführen, aber wie gesagt, der Spass vergeht einem schon.
Jeder andere Lieferant wäre vor 9 Jahren bereits rausgeflogen.

LG
Thomas

Bei meinem Schreiben an Herrn an Herrn Nolte ging es mir sehr darum darzustellen wie auch der Pressegrossoverband versagt und man ihm in Zukunft vielleicht auch nicht mehr trauen kann. Das heimliche Abschalten des Blauen Globus, ohne es auch nur nötig zu haben die entsprechenden Händler zu informieren ist m.E.ein starkes Stück..

Die Maßnahmen hinter unseren Rücken, wie Festlegung des Schuppungsgrades (darüber hatte man bisher mit mir noch nicht gesprochen) und daraufhin die Steuerung der Belieferung oder die Frühremission von Zeitschriften, die Grosso durchführt, um Platz für andere Zeitschriften zu schaffen. Ich erwarte als selbstständiger Händler das Grosso Transparenz zeigt. Ich möchte wissen warum man etwas tut oder nicht tut. Da haben die EH sich bereits zu viel gefallen lassen, dass man so mit uns umgehen kann.


Viele Grüße Werner

Da habe ich die Situation wohl falsch eingeschätzt... hatte ich doch damit gerechnet binnen weniger Stunden zwei Dutzend absolut vernichtende Kritiken bzgl. der Grossisten zu bekommen - aber es sind ja sogar einige recht positive Einschätzungen dabei .

Meine persönlichen Erfahrungen (zumindest mit einem unserer beiden Berliner Grossisten) decken sich ziemlich genau mit der Beschreibung von Fischkopp.
Ich ziehe sogar ernsthaft in Erwägung, mich zumindest einmal durch einen Anwalt beraten zu lassen. Da ich der Auffassung bin, daß die Pflicht zu einer ordnungsgemäßen Belieferung nicht eingehalten wird.

Ich frage mich: Glaubt Herr Nolte wirklich sein Märchen von einer "individuellen standortspezifisch ermittelten Regalauslastung" wirklich?
Das ist nämlich auch bei uns mächtig in die Hose gegangen - alle Versuche Korrekturen einpflegen zu lassen, werden binnen weniger Wochen von der allmächtigen (und offensichtlich grottenschlechten) Software wieder zurück geregelt oder sogar verschlimmert.

Mich ärgert wirklich sehr, daß in der Beziehung Händler-Grosso-Verlag anscheinend so viel gegeneinander gearbeitet wird, denn eigentlich sollten doch alle das gleiche Ziel haben: VERKAUFEN .
Aber hier werden irgendwelche Regelungen getroffen und die Meinung von uns Händlern scheint überhaupt keinen zu interessieren. Dabei sollten genau WIR die größte Kompetenz haben, wenn's um die Gestaltung des Pressesortiments in UNSEREM Laden geht...

...ich weiß auch nicht, was der Herr N. mit dem LEH hat - scheint sein "Lieblingskind" zu sein, wie auch schon das vom Bauer-Verlag

http://www.dnv-online.net/handel/detail....8roihath4tdgfh4

Wir unterschätzen ihn, ist nur um uns besorgt und leistet aktive Sterbehilfe.

GP

Hier nochmal ein Beitrag zum Thema aus Verlags-Sicht:
http://www.dnv-online.net/handel/detail....Handel&nr=94935